Die Studie “Cooperating with the wild Past and present auxiliary animals assisting humans in their foraging activities (Edmund Dounias)” hat mich zum nachdenken gebracht und deshalb möchte ich hier die wesentlichen Aussagen zusammenfassen.
Warum sollte ein Lebewesen mit einer anderen Art kooperieren und somit sich selbst im eigenen Fortkommen hindern? Warum dienen Menschen aber auch Tiere anderen, obwohl dies ihnen selbst keinen wesentlichen Vorteil erschafft und manchmal sogar auch schadet?
Was eigentlich komplett widersprüchlich zu Darwins Theorie der Selektion spricht, ist dennoch ein wesentlicher und auch essentieller Bestandteil der Natur.
Denn die Kooperation ist die Art und Weise der Natur, um Ökosysteme im Gleichgewicht zu halten.
Von kleinsten Mikroorganismen auch innerhalb unseres Körpers bis zu dem großen Elefanten ist altruistisches Verhalten vorzufinden.
Man sagt der menschliche Zusammenhalt ist was uns einzigartig macht und uns zu so einem erfolgreichen Lebewesen aufstreben ließ. Allein wenn man sich überlegen würde, wie die Atmosphäre in einem Flugzeug wäre, wenn es voll mit Affen als Passagiere wäre, müsste man meinen nur wir Menschen sind zu einer solch ausgefeilten Kooperation fähig.
Aber verfügen nicht auch Tiere über einen genauso starken Zusammenhalt? Sind Menschen wirklich so kooperativ? Könnten wir vielleicht wenn wir die inneren Prozesse und Gründe von Kooperation, Empathie und Altruismus verstehen, uns mit mehr Mitgefühl gegenüber den Tieren und der Umwelt verhalten?
Was ist überhaupt Kooperation?
Die Kooperation ist die Zusammenarbeit zwischen 2 oder mehreren Individuen, wodurch alle Beteiligten profitieren. Kooperation kann auch unter artfremden Tieren vorkommen wie zum Beispiel die Symbiose von Korallen mit Zooxanthellen (Plankton).
Sicherlich fördern und bestimmen soziale Fähigkeiten die Art und Weise der Kooperation. Auch unsere ehemaligen Vorfahren verfügten schon über diese sozialen Fertigkeiten. Jedoch sind auch oft solche Verhaltensweisen begründet von Motiven, um letztendlich selbst davon zu profitieren.
Man verhält sich empathisch, um zum Beispiel Frieden zu stiften (Wenn junge Paviane kämpfen, arbeiten Mütter zusammen um den Streit zu lösen). Oder man arbeitet im Team wie zum Beispiel Falken/Habichte oder Wölfe im Rudel, um effektiver jagen zu können. Oder jeder kennt auch die Bilder, wo Pinguine sich im Team gemeinsam warm halten. Das Teilen ist auch eine verbreitete Art der Kooperation. Schimpansen teilen Früchte so, dass die Kollegen, welche am meisten zur Nahrungsanschaffung beigetragen haben, belohnt werden. Sogar obwohl sie teilweise einen niedrigeren Status haben als andere. Raben kooperieren um Probleme gemeinsam besser lösen zu können. Paviane planen gemeinsam ihre Reise Route und Krähen, die toleranter zu anderen sind erzielen eher eigenen Erfolg.
Es gibt einige Motive warum Individuen anderen zu ihrem Erfolg verhelfen.
Manche Organismen verhalten sich auf eine Weise, sodass sich die direkte (Reproduktive) Fitness von anderen Lebewesen verbessert.
Es kommt aber auch vor, dass solch ein Verhalten die direkte Fitness sowohl von anderen Lebewesen als auch die des Helfers dadurch verbessert wird. Manchmal aber auch schadet es der Fitness des Helfers.
Die natürliche Selektion hängt mit der inklusiven Fitness ab, also die Summe der Reproduktionsfähigkeit eines Individuums.
Laut der natürlichen Selektionstheorie (Darwin) müssten sich Lebewesen primär um ihren eigenen Reproduktionserfolg kümmern. Deshalb widerspricht das Helferverhalten eigentlich dieser Theorie. Jedoch die sogenannte Kin Selektion nimmt an, dass dadurch das Lebewesen an indirekter inklusiver Fitness gewinnen können, wenn die Reproduktion anderer Verwandten erhöht wird.
Daher werden für einen erfolgreichen Bestand einer Art beide Formen benötigt. In einer Gruppe von Lebewesen braucht es beide Persönlichkeiten. Sowohl den Altruist, um die Balance zu halten und gemeinsam mehr zu erreichen, als auch den Egoist, damit der Bestand gesichert werden kann.
Beispiele für hilfreiche Tiere Kooperation mit Menschen
Schon in frühen Hominiden Jahren hat man Beziehungen zu bestimmten Tieren aufgebaut
(Wirbeltiere Geier und Hyenen)
Gezähmte Tiere: Tragen von Lasten Transport Farmen, Beschützen, Therapie Retten Erste Hilfe, Betreuung von beeinträchtigten (Hund, Pferd, Esel, Kamel, Kuh…)
Greifvögel, Fleischfresser wurden als Jagd Asisstent trainiert um bei der Beute Suche zu unterstützen
Wie unteranderem Falken, Adler, Habichte, Bussarde
Gazellen wurden auch sogar als Lockvogel oder wie in der eines Köders verwendet. An den Hörnern wurden Schlingen angebracht, sodass wilde Tiere Herden an ihren Hörnern verfangen haben und dann mit ihr zu kämpfen begannen. So konnten die Menschen wiederum die wilden Tiere besser jagen konnten.
Auch zum Fischen wurden Tiere gerne zur Erleichterung der Arbeit verwendet. Wie zum Beispiel der Otter oder Kormorane. Bei Kormorane hat man sich eine besondere Taktik einfallen lassen und sogar schon 607 n. Chr. verwendet. Die ausgebrüteten Eier haben die damaligen Menschen entnommen. Nach eigener Aufzucht und dem intensiven Training, das bis zu 8 Monate dauern konnte, bekamen die Kormorane Ringe um den Nacken. Dies ermöglichte den Menschen, dass große Fische nicht von dem Vogel verschlungen wurden und sie selbst leicht zur Nahrung gelangten. Denn man zwang die Kormorane die gefangenen Fische auszuspucken.
Diese Beispiele beweisen den Einfallsreichtum und Intelligenz des Menschen, seine Arbeit zu erleichtern und das Überleben zu versichern.
Jedoch noch viel beindruckender aber auch wesentlich seltener sind Beispiele wo man wilde Tiere beobachten konnte, die selbständig mit freiem Willen und ohne Gefangenschaft beschlossen dem Menschen zu helfen. Hier kann man von wirklich sehr kooperativen und altruistischen Verhalten sprechen
Manchmal kommt es vor, dass andere Lebewesen, Menschen Willkommend akzeptieren und sogar miteinander interagieren. Nur 4 getestete Fälle wurden bis jetzt beobachtet:
Und zwar bei Delphinen, Orcas, Krähen und den Honeyguides.
Bottlenose und amazon river Dolphins haben schon einige Male sich mit Fischern zu richtigen Partnern verbündet. Mithilfe der verschiedenen Techniken der Fischer akustische Signale zu senden, konnten sie die Aufmerksamkeit von Delphinen anregen und sie so anlocken. Dafür verständigen die Delphine mit ihrer Gestik den Fischern, wenn ein Fischschwarm sich annähert.
Während der Zeit der Waal Jagd wurden ein Pod von Orcas beobachtet, welche andere Waalarten zum seichten Wasser der Küste drängten und dort gefangen hielten, sodass Waaljäger sie leichter mit ihren Harpunen erschießen konnten.
Die für ihre bemerkenswerten kognitiven und sozialen Fähigkeiten bekannten Krähen geben ebenfalls Beispiele für Kooperation. Mehrmals konnte beobachtet werden, wie sie als Aasfresser, Wölfe zur Beute rufen, damit für sie das Futter leichter verdaulich gemacht wird. Aber auch Menschen verständigen sie und führen sie zu Beute. In Inuit Stämmen glaubte man wenn man seinen Kindern Kleidung mit Krähen Federn gab, dass sie später erfolgreiche Jäger sein werden.
Afrikanische Honeyguides leben in Wäldern in der Nähe von Botswana und Namibia. Während sich andere arten von Honeyguides auch von Insekten ernähren, haben sich die afrikanischen so auf das Essen von Bienenwachs spezialisiert, dass sie Menschen zu Bienenwaben führen. Sie machen sich bemerkbar mit Vokalisation und Flügelflattern und mit dieser Zusammenarbeit können beide Seiten profitieren. Die Menschen finden Honigwaben leichter und die Vögel gelangen an den, für sie sonst sehr schwer zugänglichen Bienenwachs.
Quellen:
Cooperating with the wild Past and present auxiliary animals assisting humans in their foraging activities (Edmund Dounias)