Wenn man an ausgestorbene Tiere denkt, fallen wahrscheinlich den meisten von uns gleich Bilder von Mammuts, Dinosaurier oder Säbelzahn Tiger ein. Oder vielleicht dem einen oder anderen der Dodo. Es sind sicherlich alle sehr charismatische Tiere gewesen, jedoch existieren sie nun wirklich schon seit einer langen Zeit nicht mehr auf dem Planeten. Und es hat sich geografisch und klimatisch einiges verändert.
Aber hast du gewusst, dass zum Beispiel der chinesische Flussdelphin, der nur im Jangtsekiang vorkam das letzte Mal im Jahr 2002 gesehen wurde.
Oder der Panamastummelfußfrosch in der Wildnis vermutlich ausgestorben ist und nur noch durch Züchtungen am Zoo Houston existiert.
Und das westliche Spitzmaulnashorn bei der letzten Suchaktion 2006 nicht mehr wieder gefunden wurde. Es gilt zwar noch nicht offiziell als ausgestorben und man sucht weiter nach einer überlebenden Population.
Mir ist bewusst, dass man nicht gleich alles nur einzig und allein dem Klimawandel verantwortlich machen kann. Allerdings ist eines indeutig: das Massenausterben ist primär von den Menschen verursacht.
Fünf mal in den vergangenen 540 Millionen Jahren hat es gewaltige Artensterben gegeben.
Täglich entdecken heutzutage Biologen immer noch neue Arten aus Regenwäldern Ozeanen und sogar aus Städten. Jedoch wächst gleichzeitig die Rote Liste an gefährdeten Arten. Und wenn man hört, dass Wissenschaftler neue unbekannte Haiarten am Fischmarkt erstmalig entdecken merkt man, wir sind im größtem Massensterben angelangt.
Heute während du diesen Artikel liest, stirbt vermutlich ein Lebewesen gerade auf diesem Planeten aus, die man nicht mehr vor Ihrem Elend retten kann. Es kommt noch hinzu, dass bedauerlicher Weise wir mit großer Wahrscheinlichkeit diese Art noch gar nicht gekannt haben und werden dementsprechend niemals wissen, wozu sie fähig war , was ihre Aufgaben in ihrem Ökosystem waren und in welchem Ausmaß sie beitrug ihre Umgebung in Stand zu halten.
Dies sind in geschätzte Hochrechnungen, die von respektablen Wissenschaftlern erarbeitet wurden. Denen zufolge dürften jeden Tag rund hundert Spezies verschwinden, was dann laut der Zeitung Frankfurter Allgemeine einer Art alle 14,4 Minuten entspräche.
Die seltensten Arten der Welt WWF:
Hainan-Gibbon
–> https://www.wwf.de/fotostrecke/die-seltensten-arten-der-welt/
Der Hainan-Gibbon lebt auf der Insel Hainan im Osten Chinas. Durch Jagd auf die Tiere gibt es heute nach Schätzungen der IUCN nur noch circa 20 Exemplare.
Java-Nashorn
Das Java-Nashorn lebte einst nicht nur auf der indonesischen Insel Java, sondern bevölkerte viele Länder Südostasiens. Doch Jagd und die Verwendung seines Horns zur traditionellen Medizin haben den Großsäuger fast ausgerottet. Heute gibt es nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN weniger als 100 Exemplare.
Tarzan Chamäleon
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Die biologische Vielfalt spielt eine entscheidende Rolle und ist unverzichtbar gerade auch als Lebensgrundlage für uns Menschen. Weltweit kann man zum Beispiel daraus schließen, dass Insekten, welche für drei Viertel der angebaute Nahrungspflanzen als Bestäuber wichtig sind, in ihrer Zahl als auch Artenvielfalt verschwinden. Und zwischen 26 und 36 Prozent der vom Menschen als Nahrung genutzten Vögel, Säugetiere und Amphibien gelten als bedroht.
Leider hat dennoch Essen, Arbeit, Geld und wirtschaftliche Entwicklung einen höheren Stellenwert als der Erhalt von Tieren. Schon bald wird es acht bis neun Milliarden Menschen auf der Erde geben, wodurch die von industrialisierten Städten vereinnahmte Fläche sich verdopple. So verringert sich der Lebensraum der Tiere stetig.
Aber was sind eigentlich die Gründe für das enorme Artensterben ?
Die Gründe für das Artensterben sind vielfältig. Aber fast immer ist der Mensch der Auslöser:
In der Landwirtschaft werden wegen exzessiver Düngung und dem Einsatz von Pestiziden, Flächen zerstört. Der zusätzliche Schad und Nährstoffeintrag verbessert die Lage auch nicht gerade
Aufgrund des Anbaus von von Palmöl, Soja oder um an wertvolle Bodenschätze wie Gold, Eisenerze und Öl zu gelangen ,muss der Lebensraum Regenwald für etliche Tiere weichen.
Außerdem werden und wurden in der Vergangenheit immer wieder invasive Arten, welche aus fremden Ländern eingeschleppt wurden und einheimische Lebewesen verdrängen, zum Problem.
Die Meere bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche.Doch auch hier schaufelt der Mensch durch Überfischung und Verschmutzung vielen Arten das Grab.
Andere Tiere und Pflanzen sind in ihrer Existenz bedroht, weil Urlauber gefährdete Arten vom ihren Reisen mitbringen – lebend, ausgestopft oder „verarbeitet”
Auch sogenannte “Volksmedizinen” fügen der Natur großen Schaden zu. Vielen exotischen Tieren werden beispielsweise in asiatischen Ländern bestimmte Heilkräfte zugeschrieben. (Tigerknochen sollen gegen Rheuma helfen, Schlangenfett gegen Asthma und Schildkrötenpanzer bei Heiserkeit)
Es steht fest, dass auch durch den Klima(wandel)krise die natürlichen Lebensräume vieler Arten zerstört werden. So kommt es beispielsweise zu einer Veränderung der Vegetation oder einem Schwinden der Nahrungsgrundlagen.
Was können wir gegen das Artensterben tun?
- Respektiere Tiere ! Halte dich an Naturschutzgebiete und abgesperrte Zonen, damit für Pflanzen und Tiere ein ungestörter Lebensraum erhalten bleibt
- Wenn du einen Garten hast sorge für eine Vielfalt an heimischen Pflanzen und Blumen – Schmetterlinge und Bienen werden sich freuen
- Achte beim Einkaufen von Lebensmitteln oder Möbeln auf vertrauenswürdige Label oder Siegel.
- Erkundige dich nach bedrohten Arten in deiner Gegend und unterstütze wenn möglich Schutzprojekte.
Artenschutzprojekte in Österreich:
- Wiederansiedelung des Waldrapps, eines der am stärksten bedrohten Vogelarten weltweit: http://waldrapp.eu/index.php/de/
- Wiederansiedelung des Bartgeiers und der Urforelle in den Hohen Tauern oder das Sumpfschildkröten- bzw. Hundsfischprojekt in den Donau-Auen.
- Sumpfschildkröte (einzig in Österreich heimische Schildkrötenart) und Flussschildkröte im Tiergarten Schönbrunn: https://www.zoovienna.at/natur-und-artenschutz/projekte-im-freiland/
(TobiasAcksteinerPhotography)
Quellen: spiegel, focus online, spektrum, faz (Frankfurter Allgemeine), planet wissen, wwf, utopia
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